Mediation

Juliane Menz

Deutsches Ortsschild mit Beschriftung Schule Arbeitslos

Jahrzehntelange Prozeßpraxis hat gezeigt, dass in den wenigsten Fällen eine tatsächliche Befriedung zwischen den Konfliktparteien zustande kommt. Vielfach werden die dem Rechtsstreit zugrundeliegenden Konflikte nicht behandelt, sondern noch verschlimmert.
Der Konflikt wird im Rechtsstreit dem Einflussbereich der Konfliktparteien entzogen und die Entscheidungsgewalt wird einem Dritten übertragen.
Staatliche Prozeßordnungen dienen zwar dem Fortschritt eines Rechtsstreits, nicht jedoch der nachhaltigen Suche nach Gerechtigkeit. Die hinter dem Konflikt stehende menschliche Beziehung liegt regelmässig in Trümmern.

Mediation geht im Ansatz davon aus, dass die Konfliktparteien selbst am besten wissen, welche Lösung für sie die Beste ist. Es geht bei der Mediation darum, die eigene Lösungskompetenz der Konfliktparteien zutage zu fördern.

Mediation gibt ein strukturiertes Verfahren in mehreren Stufen vor, an dessen Ende eine Konfliktlösung in Form einer Abschlussvereinbarung steht. Die Entscheidungskompetenz liegt jedoch nicht beim Mediator, sondern bei den Konfliktparteien selbst. Diese werden im Rahmen des Verfahrens in die Lage versetzt, Lösungen selbst zu entwickeln.

Die Konfliktparteien entscheiden sich beim Gang zum Mediator dafür, die Entscheidungsbefugnis über ihren Konflikt in ihrem eigenen Einflussbereich zu behalten.
Im Rahmen einer umfassenden Aufarbeitung der beiderseitigen Interessen und Bedürfnisse werden regelmässig tieferliegende Probleme thematisiert und finden Eingang in die spätere Lösung.

Mediation ist also geeignet, Konflikte an ihren Wurzeln und in eigener Verantwortung zu lösen. Die eigentliche Stärke des Verfahrens liegt in der Chance, dass langjährige tragfähige Beziehungen, sei es in der Familie, am Arbeitsplatz oder in der Nachbarschaft, erhalten werden können.

Beim ersten Beratungsgespräch sollte daher abgeklärt werden, welche Art der Konfliktlösung sich für den jeweiligen Fall anbietet.